Morgenroutine
Du kommst auf den letzten Drücker, mit wirrem Haar und rasendem Puls bei der Arbeit an. Das schlechte Gewissen schreit aus jeder Pore, weil du deine Kinder zur Eile getrieben hast und nicht das zauberhafte Bügelperlenbild, dass dir dein Kind in der Kita noch schnell zeigen will, hingebungsvoll bewundert hast. Alle Ampeln rot, der letzte Parkplatz- gerade belegt und der Magen hängt dir in den Kniekehlen. Auf deinem Platz türmt sich die Arbeit und der Kollege ruft: “Der Kaffee ist leer.”
Kommt dir das bekannt vor?
Wenn du so in den Tag startest ist vorprogrammiert, dass es so weitergeht. Du befindest dich in einer Stressspirale. Die wiederum überträgt sich auf dein Umfeld. Auf deine Kinder zum Beispiel. Die Hausaufgaben werden zur Tortur, jeden Anruf empfindest du als persönliche Beleidigung auf deine Ruhe und das Abendessen wird wahrscheinlich nicht gelingen. Gefrustet und schlecht gelaunt, gehst du ins Bett, kannst nicht schlafen, weil es in deinem Bauch grummelt und grollt und am nächsten Tag geht es so weiter. Wenn du nicht einschlafen kannst, hilft dir vielleicht ein gutes Buch oder Traumreisen. Es gibt es auch schöne entspannende Hörspiele auf CD, die dich sanft in den Schlaf begleiten. Vermeide unbedingt das grelle, blaue Licht deines Handydisplays.
Was kannst du dagegen tun?
Eine Morgenroutine kann dir dabei helfen, entspannt in den Tag zu starten. Wenn du jeden Tag die gleichen Abläufe hast, weißt was als nächstes kommt bist du viel entspannter.
Unser Gehirn hat es gerne geordnet. Es ist ein kleiner Kontrollfreak. Wenn alles im Gleichklang läuft, Tag für Tag die gleichen Rituale, ist es glücklich.
Zugegeben, mit Kinder ist das mit der Planung so eine Sache. Aber auch Kindern fällt es leichter, wenn sie feste Strukturen haben, etwas woran sie sich entlanghangeln können. Wenn sie wissen, dass sie nach dem Aufstehen, frühstücken, Zähneputzen, Anziehen und Waschen auf dem Plan steht, werden sie das machen. Vor allem, wenn es jeden Tag gleich ist.
Wenn du weißt, was du zu tun hast und entspannt bist, werden es auch die Kinder sein.
Stressspirale, you know?!
Wie geht das jetzt mit der Morgenroutine?
Überlege dir, was dich morgens am meisten aufhält und bereite das am Abend vor, falls möglich. Zum Beispiel:
- Frühstückstisch decken
- Kaffeemaschine programmieren
- Kleidung raussuchen
- Tasche für die Arbeit packen
- Pausenbrote vorbereiten
Deine Morgenroutine beginnt!
Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt
Laotse
Stehe ein paar Minuten früher auf. Das klingt doof, ich weiß! Ist es doch morgens im kuscheligen Bett am Schönsten. Gerade im Winter, wenn es dunkel und kalt ist. Aber es lohnt sich, versprochen!

Trinke zuerst ein Glas Wasser. Dein Körper dehydriert nachts und benötigt morgens Flüssigkeit, um seine Reserven wieder aufzufüllen. Trinke gerne lauwarmes Wasser, das erleichtert es deinem Magen. Der ist nämlich ein kleiner Morgenmuffel.
Sei stolz auf dich, das erste Glas des Tages hast du geschafft!

Wenn du dann im Bad bist, schau in den Spiegel und sage dir 2-3 positive Dinge. Nicht wie wunderschön deine Augenringe sind, oder wie toll die zerknautscht die Haare aussehen.
Nein! Sage dir, auf was du dich an diesem Tag freust, welche Highlights du dir bereiten kannst, was für eine liebevolle, kreative, verständnisvolle und entspannte Mutter du bist. Wie schön es ist, dass die Sonne scheint, es regnet und wie wertvoll der Regen für die Natur ist oder dass es schneit. Und wie sehr du dich auf dein neues Buch freust oder auf die Yogastunde am Abend. Wie stolz du auf dich bist, dass du früher aufgestanden bist. Das heute Abend endlich deine Lieblingsserien wieder läuft.

Ein wichtiger Punkt der Morgenroutine ist die Atmung. Die arme Atmung. Sie begleitet uns den ganzen Tag, ohne auch nur ein Fünkchen Beachtung von uns zu bekommen. Wenigstens am Morgen solltest du bewusst atmen: Lege deine Hände auf den Bauch und atme drei Mal tief in den Bauch hinein. Drücke deinen Bauch gegeben die Hände, strecke ihn richtig raus. Das aktiviert das Zwerchfell und flutet deinen gerade erwachten Körper mit Sauerstoff.

Schalte das Radio ein oder lasse deine Lieblingsplaylist laufen. Höre deine Lieblingsmusik. Nutze den Schwung und die Energie, die die Musik dir gibt um die Spülmaschineauszuräumen, die Waschmaschine zu starten, deine Arbeitstasche zu packen, Blumen zu gießen, den Einkaufzettel zu schreiben, oder was auch immer gerade anliegt. Nutze die Minuten, die du durch dein frühes Aufstehen gewonnen hast.
Am Abend wirst du es dir danken, dass es schon erledigt ist.

Frühstückszeit! Viele sagen: die wichtigste Mahlzeit des Tages! Andere winken nur müde ab.
Wie ist das bei dir? Bist du Team Frühstück oder Team ein Kaffee to go reicht völlig?
Ein nahrhaftes, gesundes und ,wenn möglich, warmes Frühstück kann deinen Start in den Tag deutlich verbessern.
Fast 50 Prozent der Grundumsatzkalorien verbraucht unser Körper in der Nacht. Wenn wir morgens aufwachen, braucht er daher schnell Energie, sonst wird das nix. Ohne Treibstoff streiken Gehirn und Muskeln.
Warum ein warmes Frühstück? Unser Körper kann warme Speisen besser verdauen, besonders morgens, wenn er noch im Halbschlaf ist.

Ufff!- ganz schön viel!
Keine Angst, du musst das alles nicht auf einmal machen. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.
Suche dir 1-2 Vorschläge aus und integriere sie in deinen Alltag. Wenn du das konsequent 30 Tage durchziehst, hat dein Körper das verinnerlicht und es läuft ganz automatisch.
Und dann kannst du mit dem nächsten Punkt beginnen.
Schaffe dir deine eigene Morgenroutine. Ich habe dir nur einige Beispiele dafür aufgeführt.
Vielleicht fallen dir auch noch ganz andere Dinge ein. Probiere dich einfach aus.
Alles muss machbar sein, ohne Stress und Verbiegen.
Teile mir gerne deine Erfahrungen und Empfindungen mit. Hier in den Kommentaren oder auf meinem Instagram-Profil.
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